Wird Nanotyrannus rehabilitiert? Ein Fossil entfacht die Debatte über diesen umstrittenen Dinosaurier neu
Die jahrzehntelange Debatte um den Nanotyrannus gewinnt frischen Wind! Ein gut erhaltenes Fossil aus Montana bringt neue Erkenntnisse und stellt althergebrachte Theorien zum Tyrannosaurus rex gehörig auf den Kopf. Diese Entdeckung könnte die Artgeschichte des T-Rex fundamental verändern.
Warum das neue Nanotyrannus-Fossil die Forschung revolutioniert
Seit den 1940er Jahren schwelt ein Streit in der Paläontologie, ob Nanotyrannus nur ein jugendlicher T-Rex oder eine eigenständige Art ist. Ein Team aus North Carolina veröffentlichte nun im Fachjournal “Nature” eindeutige Belege für die Unterscheidung. Die Wissenschaftler untersuchten hunderte Fossilien und fanden dabei eine bislang unbekannte Dinosaurierart unter der Bezeichnung Nanotyrannus lethaeus.
Dieser Fund ist mehr als bloß eine neue Art – er hebt Jahrzehnte der Forschung zum Wachstum und Verhalten des T-Rex aus den Angeln. Bisher nutzten Forscher Fossilien des Nanotyrannus, um das Heranwachsen des T-Rex zu rekonstruieren. Nun aber ist klar: Viele dieser Annahmen müssen überdacht werden.
Worin unterscheiden sich Nanotyrannus und T-Rex wirklich?
Der Nanotyrannus besitzt längere Arme im Verhältnis zum Körper als der T-Rex und hat zudem 35 Schwanzwirbel, während der T-Rex mindestens 40 hat. Auch die Zahnanzahl ist eine ganz andere: Nanotyrannus hat mehr Zähne. Diese Unterschiede gehen weit über das hinaus, was man bei jugendlichen Vertretern einer Art erwarten würde.
Besonders eindrucksvoll ist das Muster der Nervenbahnen in den Schädelknochen, das sich deutlich unterscheidet. Und das Wachstumsmuster der Knochen zeigt: Nanotyrannus war bereits ausgewachsen!
Die Geschichte des Nanotyrannus im Wandel der Zeiten
Das erste Nanotyrannus-Fossil wurde 1946 gefunden und zunächst als Gorgosaurus klassifiziert. Erst 1988 erhielt es den heutigen Namen, doch Zweifel an der eigenständigen Art hielten sich hartnäckig. Gerade die starke Ähnlichkeit zum T-Rex nährte immer wieder die Annahme, es handle sich um ein juveniles T-Rex-Exemplar.
2013 sorgte ein sogenannter „duellierender Dinosaurier“-Fund, bei dem ein Nanotyrannus und ein Triceratops fossile Kämpfer sein sollten, für Aufmerksamkeit – die Fossilien wurden zunächst privat versteigert, Wissenschaftler protestierten lautstark und forderten ein Museumsexponat. Diese Debatten zeigen, dass der Nanotyrannus immer im Schatten des T-Rex stand, obwohl er eigenständige Merkmale besitzt.
Neue Dinosaurierart „Nanotyrannus lethaeus“ ist noch größer
Im Laufe der umfangreichen Untersuchungen fiel ein Fossil der Bezeichnung BMRP 2002.4.1 auf. Dieses Exemplar ließ sich nicht eindeutig dem Nanotyrannus lancensis oder T-Rex zuordnen. Die Forscher benannten es als neue Art: Nanotyrannus lethaeus – benannt nach dem Fluss Lethe der griechischen Mythologie.
Mit einem geschätzten Gewicht von über 1200 Kilogramm war N. lethaeus ein noch massiverer Jäger als die bisher bekannte Nanotyrannus-Art, die rund 700 Kilogramm wog. Körperbau und Merkmale zeigen, dass es sich um eine eigenständige Spezies handelt. Das erweitert das Bild von Tyrannosauriern enorm!
Was bedeutet das für unsere Vorstellung vom T-Rex?
Tyrannosaurus rex war zweifellos ein furchteinflößendes Raubtier mit enormer Beißkraft und einem ausgeprägten räumlichen Sehvermögen. Doch diese neue Forschung suggeriert: Er war nicht der einzige Spitzenprädator.
Nanotyrannus war schlanker, schneller und wendiger als T-Rex. Vielleicht jagte er auf andere Beute oder war in unterschiedlichen Lebensräumen unterwegs. Die Entdeckung bringt Vielfalt ins Bild – und lässt das prähistorische Ökosystem lebendiger wirken.
Die Vorstellung, dass Nanotyrannus bloß ein jugendlicher T-Rex war, wird immer unwahrscheinlicher. Das Wachstumsmuster widerspricht allem, was man über Wirbeltier-Entwicklung weiß. Die Wissenschaft steht vor der Herausforderung, ihre T-Rex-Bilder neu zu zeichnen!
Lena Wagner ist die Seele des Blogs. Als echte Münchnerin mit einem Händchen für die feinen italienischen Aromen, teilt sie ihre Liebe zur perfekten Pizza und zur bayerischen Gastlichkeit. Lena weiß, wie man herzhafte Tradition und mediterrane Leichtigkeit harmonisch verbindet. Sie gibt hier die besten Tipps, neue Kreationen und alles über unsere Spezialitäten.

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