Huayracursor: eine neue Dinosaurierart, eine der ältesten der Welt, in Argentinien entdeckt
Huayracursor jaguensis wirbelt die Fachwelt auf. Das fast vollständige Skelett aus den Anden zeigt, dass Langhals-Dinosaurier schon viel früher größer wurden als gedacht. Entdeckt 3 000 Meter hoch, dort wo der Wind tagsüber pfeift und nachts flüstert.
Huayracursor-Fund in La Rioja: ältester Langhals und sein stürmischer Name
Die Knochen liegen in der Quebrada de Santo Domingo, einer kargen Schlucht im Nordwesten Argentiniens. Forscher datieren das Tier auf rund 230 Millionen Jahre, Ende der Trias, als Dinosaurier gerade erst auftauchten. Seine Bezeichnung ehrt den Wind, „huayra“, und das nahe Dorf Jagüé, deshalb Huayracursor jaguensis.
Bemerkenswert sind zwei Dinge: Der Hals ist länger als bei anderen frühen Sauropodomorphen, gleichzeitig bringt das Tier nur etwa 18 Kilogramm auf die Waage. Zwei Meter Körperlänge klingen wenig, doch im Vergleich zu seinen Nachbarn im Fossilienbett wirkt Huayracursor wie ein Basketballer auf einem Kinderspielplatz.
Anatomische Details, die Rätsel aufwerfen
Das Team um Martín Hechenleitner fand eine komplette Wirbelsäule bis zur Schwanzspitze, Schädelteile, vier nahezu intakte Gliedmaßen. Vereint liefern sie ein fast lehrbuchhaftes Modell für frühe Gigantenentwicklung. Die Wirbel zeigen Ausbuchtungen, die bei späteren Riesen zur Stütze noch längerer Hälse wurden. Genau hier beginnt die Diskussion: War eine pflanzenreiche Ebene in 3 000 Metern Höhe der Evolutionsmotor oder spielte der windige Hang eine Rolle, weil lange Hälse in Sträuchern statt in Baumkronen wühlten?
Warum der 2025 veröffentlichte Fund die Dino-Timeline verschiebt
Bisher galt Plateosaurus aus Europa als Maßstab für frühe Sauropodomorphen-Größe. Huayracursor ist kleiner, taucht aber mehrere Millionen Jahre zuvor auf, dadurch ändert sich der Startpunkt der Größenzunahme. Das verschiebt Diagramme in Vorlesungen weltweit, Paläomuseen müssen Zeitachsen neu kleben – ein wenig Chaos, viel Aufregung.
Co-Autor Agustín Martinelli betont, wie selten solch vollständige Skelette aus der Trias seien. Meist graben Forscher verstreute Knochen aus rotem Sandstein; hier lag ein fast fertiges Puzzle bereit. Das mache den Fundort zum neuen Referenzpunkt für frühe Wirbeltiere, vergleichbar mit dem berühmten Coelophysis-Lager in New Mexico.
Echos im Wind: kulturelle Bedeutung für die Region
Im Dorf Jagüé verkauften Händler früher Lamawolle, jetzt stehen Mini-Huayracursor aus Ton vor jedem Souvenirstand. Schüler aus La Rioja besuchen das Grabungscamp, lauschen dem Wind zwischen Geröll, der seit Jahrmillionen durch die Schlucht rast. Lokale Wirte servieren Cabrito-Eintopf und stoßen mit Malbec auf „el Dino del viento“ an – Wissenschaft trifft Gastfreundschaft, ein perfektes Paar.
Anden als Hotspot: was als Nächstes unter dem Geröll schlummert
Die Region liefert schon Serienfunde, von Eoraptor bis jetzt Huayracursor. Geologen vermuten in angrenzenden Sedimenttaschen weitere Spezies, vielleicht frühe Fleischfresser, vielleicht kleine Flugsaurier. Jede neue Grabung gleicht einem Griff in eine Wundertüte, mal nur Sand, mal ein Schatz.
Für die globale Paläontologie eröffnet sich ein Freiluft-Archiv, in dem der Druck der Berge und die dünne Luft die Knochen wie unter Glas konserviert haben. Ein letzter Gedanke weht mit dem Abendwind: Wenn ein zierlicher Langhals hier überlebte, welche uralten Geschichten verbergen sich noch tiefer im Gestein? Antworten liegen bereit, nur wenige Hiebe des Geologenhammers entfernt.
Lena Wagner ist die Seele des Blogs. Als echte Münchnerin mit einem Händchen für die feinen italienischen Aromen, teilt sie ihre Liebe zur perfekten Pizza und zur bayerischen Gastlichkeit. Lena weiß, wie man herzhafte Tradition und mediterrane Leichtigkeit harmonisch verbindet. Sie gibt hier die besten Tipps, neue Kreationen und alles über unsere Spezialitäten.

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