Astronomie: Ein spektakulärer ‚Supermond‘ wird an diesem Mittwochabend am Himmel erwartet
Heute Abend hebt sich der Vorhang! Ein Supermond macht die Nacht über Deutschland heller als jede Straßenlampe. Wer geblinzelt, verpasst das Spektakel.
Ab Sonnenuntergang hängt der Trabant tief, riesig, fast frech am Himmel. Schon jetzt wirkt er wie eine glühende Laterne – und das mitten im grauen November.
Die beste Nachricht: Das Ganze kostet keinen Cent, nur ein kleines bisschen Neugier.
Supermond heute: warum der Vollmond uns plötzlich gigantisch vorkommt
Der Mond sitzt nicht auf einer perfekten Kreisbahn, sondern auf einer langen Ellipse. Genau deshalb rückt er heute Abend auf nur 356 400 Kilometer heran. Im Schnitt sind es über 400 000 Kilometer, klarer Vorteil für den 5. November.
Sein volles Licht erreicht er laut Vereinigung der Sternfreunde schon um 14:19 Uhr. Sehen tun wir das erst nach Sonnenuntergang, doch ab 23:16 Uhr steht er im erdnächsten Punkt – dann knallt die Helligkeit richtig.
356 400 Kilometer um 23:16 Uhr: Zahlen gegen Bauchgefühl
Astronomin Carolin Liefke winkt ab: Das Auge merkt den Größenbonus kaum. Trotzdem schwören Hobbyfotografen auf dramatische Teleaufnahmen – und die Klicks geben ihnen recht!
Der Trick liegt im Horizont. Häuser, Berge, sogar alte Windräder liefern Vergleichsgrößen. Schon glaubt unser Hirn an ein übernatürliches Himmelsobjekt. Hoch oben fehlt diese Kulisse, der Mond schrumpft gefühlt wieder zusammen.
Mondtäuschung: unser Kopf spielt mit
Psychologen kennen das Phänomen seit Jahrhunderten. Wir setzen den Mond unbewusst auf dieselbe Bühne wie irdische Objekte. Ohne diese Bühne – zack, Illusion futsch.
Raffiniert, oder? Auf Fotos entlarven Pixel das Bauchgefühl. Zwei Bilder, ein tiefer Mond, ein hoher: identisch groß, Ende der Diskussion.
Der Bibermond, der Nebelmond und eine Handvoll Fellgeschichten
Im November sind Biber emsig, polstern Dämme, sammeln Zweige. Nordamerikanische Stämme nannten den Vollmond darum schon vor Jahrhunderten „Beaver Moon“. In Deutschland siegte der Nebelmond: dichter Herbstdunst, dampfende Flüsse, Sie kennen das.
Andere Namen? Frostmond, Trauermond, sogar Windmond. Jeder Begriff eine kleine Wetterprognose, Kalender gab’s damals schließlich kaum.
Sichttipps: wo der Supermond 2025 funkelt
Der Deutsche Wetterdienst ruft „heiter bis wolkig“. Klingt vage, stimmt aber. Im Nordwesten ziehen Wolken rein, im Südwesten kann Nebel an den Flussufern zum Spielverderber werden.
Besser sieht’s in Höhenlagen aus. Wer aufs Alpenvorland klettert, bekommt den Mond fast garantiert – dazu ein Bonuspanorama, Jackpot!
Sternschnuppen als Zugabe: Tauriden und Leoniden
Kaum ist der Blick nach oben gerichtet, sausen die südlichen Tauriden durchs Bild. Langsam, hell, perfekt für Wow-Rufe. Eine Woche später folgen die nördlichen Geschwister, dann die Leoniden mit bis zu 15 Meteoren pro Stunde.
Wer sagt, November sei grau, hat draußen noch nie die Nacht durchgefroren, gebannt in den Himmel starrend. Man friert, ja, aber man lächelt dabei.

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